Bücker BÜ-131 B Jungmann

Immatrikulation: A-1 bis A-94

Im Einsatz von 1936 bis 1971

Karl Bücker, ein ehemaliger deutscher Marineflieger, war in den Zwanzigerjahren Testflieger in Schweden. Später wurde er Direktor der Svenske Äro AB, einer Vorgängerin der heutigen SAAB-Flugzeugwerke. Im Jahre 1932 kehrte Bücker nach Deutschland zurück, wo er in der Nähe von Berlin die Bücker-Flugzeug GmbH gründete. Er begann mit der Entwicklung eines kleinen zweisitzigen Doppeldeckers. Im April 1934 startete der mit einem 80-PS-Hirth-Reihenmotor ausgerüstete Bü-131 Prototyp zu seinem ersten erfolgreichen Flug. Mit dem Gross-Serienbau wurde im Oktober des gleichen Jahres begonnen. Der Bücker Jungmann, wurde in der Folge zum klassischen Grundschul- und Akrobatikflugzeug der deutschen und vieler ausländischen Flugwaffen. Anfang 1936 musste sich auch die Schweiz nach einem geeigneten Schulflugzeug für die Piloten-Anfänger umsehen. Nach der Erprobung verschiedener Konkurrenz-Typen, fiel die Wahl eindeutig auf den Bü-131 B. Vorerst wurden sechs Maschinen bei Bücker in Deutschland bestellt und der Truppe übergeben. Aufgrund der damals unsicheren Weltlage beschloss man, die Bü-131 im eigenen Land in Lizenz herzustellen. Den Auftrag erhielten die Dornier-Werke in Altenrhein, welche insgesamt ungefähr hundert Bü-131 bauten, wovon 78 ans Militär gingen. Diese Schulflugzeuge bewährten sich im Anfänger- und Akrobatiktraining während mehr als dreissig Jahren. Erst 1971 wurden alle noch vorhandenen Maschinen zurückgezogen, da sie ohne Funk und Blindlandeausrüstung den Anforderungen nicht mehr gewachsen waren.

Allgemeine Information  
Entwicklungsfirma Bücker Flugzeugwerk Rangsdorf
Hersteller Bücker Flugzeugwerk Rangsdorf und Doflug Altenrhein
Verwendungszweck Anfänger- und Kunstflugschulung, Verbindung
Baujahr 1936
Besatzung 1 Pilot, 1 Schüler oder Passagier
Anzahl beschaffter Flugzeuge 84 und 10
Technische Daten  
Bauart Doppeldecker, 1 ½stielig, verspannt, Stahlrohrrumpf, Holztragflächen,Stoffbespannungen
Abmessungen Spannweite 7,40 m, Länge 6,62 m, Höhe 2,37 m
Gewichte Rüstgewicht 400 kg, Zuladung 270, Abfluggewicht 670 kg
Triebwerk Modell: Hirth HM 504 A-2
Entwicklungsfirma: Ing. Hellmuth Hirth, Stuttgart-Feuerbach, D
Hersteller: Hirth-Flugmotorenwerk, Stuttgart-Zuffenhausen, D
Typ: luftgekühlter 4-Takt-Motor, 4 Einzelzylinder, hängend in Reihe angeordnet, Rückenflugvergaser, mechanischer Höhenkorrektor
Zylinderbohrung 105 mm; Kolbenhub 115 mm; Hubvolumen 3,984 l; Verdichtungsverhältnis 6:1; Aufladung: keine; Volldruckhöhe: Meereshöhe- Nennleistung 112 PS bei 2530 U/min
Propeller 2-Blatt, Schichtholz, Typ «Schwarz», Hirthnabe, D = 2,00 m; S = 1,65 m
Ausrüstungen Fallschirm, Doppelsteuer, Radbremsen Die Flugzeuge A-87 und A-88wurden 1943 für die Blindflugschulung ausgerüstet. Der A-43 erhielt1950 versuchsweise einen Autopiloten mit Fernsteuerung. Fünf Flugzeuge wurden mit Schleppvorrichtungen für Segelflugzeug-Schlepp versehen
Bewaffnung keine
Flugleistungen  
Höchstgeschwindigkeit 173 Km/h
Steigleistung 3.8 m/s
Gipfelhöhe 3500 m ü. M.
Flugdauer 3 Std.
Reichweite 400 Km