Alouette lll SE-3160

Die Lufttransportstaffeln LTSt 1, LTSt 3, LTSt 4, LTSt 5, LTSt 6 und LTSt 8 waren mit Alouette lll ausgerüstet.

Diese Helikopter, sind auf verschiedene Leichtfliegerstaffeln aufgeteilt, bilden das wichtige Lufttransportelement der Truppe. Die Alouette III bewähren sich besonders für Personen- und Truppentransporte sowie im Aussenlastverfahren für Materialtransporte. Zusätzlich dienen sie, mit angehängten Wasserbehältern, der Waldbrandbekämpfung und einzelne mit Winden ausgerüstete Maschinen bewähren sich im Bergrettungsdienst. Von den ursprünglich 84 beschafften Alouette III gingen bisher deren 14 bei Unfällen verloren.

Nach der Aufnahme des Helikopterflugdienstes in der Schweizer Armee (1958-1963) mit Helikoptern Alouette II zeigte sich bald das Bedürfnis nach mehr Triebwerks- und Transportleistung.. So wurden 1964 vom französischen Hersteller Sud Aviation die ersten 9 Helikopter vom düsengetriebenen Typ Alouette III (7 Plätze) beschafft. So wurden 1966 weitere 15 Maschinen beschafft. 1972 folgte eine nächste Tranche von 60 Helikoptern, die im Teil-Lizenzbau von den Flugzeugwerken Emmen LU gefertigt wurden. Insgesamt betrieb die Schweizer Luftwaffe 84 Alouette III. Die grössere Triebwerksleistung dieser Alouette III Typen wirkte sich vor allem im Gebirgseinsatz vorteilhaft aus.

Der Bundesrat hat am 08.09.2010 entschieden, dass die letzten zehn Helikopter des Typs Alouette III, die noch im Besitz der Schweizer Luftwaffe sind und auf Ende 2010 ausser Betrieb genommen werden, Pakistan kostenlos übergeben werden. Die Helikopter werden dort für Such- und Rettungszwecke verwendet.

Immatrikulation:

84 Sud-Aviation SE-3160 Alouette III, Baujahr 1964 - 1974; V-201 bis V-284. Im Einsatz von 1964 bis 2010

Goodbye Alouette

Nach 46 Jahren und weit über 300‘000 Flugstunden standen am Freitag, 10. Dezember 2010, letztmals Helikopter des Typs Sud-Aviation SE-3160 Alouette III bei der Schweizer Luftwaffe im Einsatz.

Unfälle Alouette lll

15.3.1966 Alouette lll V-209 Absturz Gletscher touchiert bei der Lötschenlücke, praktisch vollständig zerstört, die Insassen blieben unverletzt. Adj Uof A. (Pil) Inster Uof L Fl St 3, F. M. (Mech) DMP
28.6.1968 Alouette lll V-213 In de Rotoe geraten. Zervrella-Stausee GR, Adj Uof G L Fl St 6, H. Bodmer (Ziv) am Boden
2.6.1971 Alouette lll V-202 Absturz Jungfraujoch Wm G (Pil) UeG L Fl St 5, H. K. (Mech) AMF
19.8.1974 Alouette lll V-252 Landeunfall beim Alphubelgletscher., VS. Oblt T. L Fl St 3
26.7.1976 Alouette lll V-263 Kollision mit Bäumen bei einem Rettungsflug im Simmental, ein Passagier überlebt den Unfall nicht. Lt N. (Pil) UeG L Fl St 8 , † Lt H. Frey (Pax) W. Z. (Mech)
7.9.1977 Alouette lll V-273 Touchiert der Rotor bei der Landung im Steintal (VS) das Gelände und stürzt über einen Felsen, ein Mechaniker stirbt dabei. Lt B. (Pil) UeG Fl St 8, † M. Balet (Mech)
27.5.1980 Alouette lll V-258 Absturz Château d'Oex Kollision mit Heukabel. † Adj Uof E. Mathys (Pil) UeG L Fl St 3, † M. Pochon (Pax), † M. Yerli (Pax), † C. Birchler (Pax), N. B. (Pax) überlebt.
20.8.1982 Alouette lll V-234 Absturz Kollision mit Hochspannungsleitung in Büsserach SG. Hptm W. Bischoff Stab L FL Geschw 25, † Oblt HU. Schenkel L Fl St 6
21.10.1982 Alouette lll V-211 Absturz nach Kabelkollision Urnäsch AR. Der Pilot und fünf Infanteristen kamen ums Leben. † Adj Uof B. Bittig (Pil) L Fl St2, † Sdt B. Colombo (Pax), † Sdt H. Giacomuzzi (Pax), † Sdt C. Grass (Pax), † Sdt E. Sutter (Pax), † Sdt M. Wagner (Pax)
21.10.1982 Alouette lll V-264 Absturz in den Nebel geraten Rothenthurm SZ. Wm S. (Pil) L Fl St 6, † H. Dallinger (Pax) BAMF, † B. Ganz (Pax) BAMF
13.7.1987 Alouette lll V-241 In den Rotor geraten Oberst M. (Pil), † S. Karrer (Mech), BAMF
14.5.1991 Alouette lll V-267 Nach Ausfall des Heckrotors Autorotation mit Landung im Alpnachersee. Hptm R. von Flue (FL) UeG Lt St 6, Hptm B. Am Rhyn UeG Fl St 3
22.10.1991 Alouette lll V-212 Absturz wegen blockierten Fusspedalen Flugplatz Dübendorf ZH. † Hptm U. Marx Stab Flwaf Bf 31
14.5.1998 Alouette lll V-276 Schwer beschädigt bei Landeunfall bei Zezikon TG. Lt T. Lt St 2
25.5.2001 Alouette lll V-219 Absturz Kabelkollision bei Mettembert im Jura. Der Pilot und drei Grenzwächter sterben dabei. † Maj T. Gasser (Pil) UeG Stab Fl Br 31, † Fw M. Schöni (Pax), † Wm A. Ducommun (Pax), † Kpl D. Meyer
12.10.2001 Alouette lll V-272 Absturz nach Kabelkollision in der Nähe von Crans-Montana sind alle 4 Insassen ums Leben gekommen. JY. Musy (Pil) UeG Lt St 1, † Fl Sdt S. Guidotti (Wart), † Adj Uof H. Wullschleger (Pax). † Wm B. Järmann (Pax)
29.5.2001 Alouette lll V-241 Bei Schwebeflugübung auf dem Flugplatz Lodrino TI schwer beschädigt. Für die Ausbildung von Kriegsreparaturen dem Betrieb Meiringen übergeben.  
12.2.2002 Alouette lll V-231 Spannort UR. Harte Landung Helikopter liquidiert.  
15.7.2003 Alouette lll V-215 Absturz nach Kabelkollision Isenthal UR. Lt G. LT St 1, C. B. (Mech)
19.4.2006 Alouette lll V-280 Landeunfall Lac des Dix im Val Hérémence, VS  

 

Allgemeine Information  
Entwicklungsfirma Sud Aviation, Paris, F
Hersteller Lizenzbau: F+W Flugzeugwerk Emmen, 60 Einheiten
Baujahr 1964 9 Stück, 1966 15 Stück, 1972 60 Stück
Verwendungszweck Verbindung, Transport, Rettung
Besatzung 1 Pilot, 6 Passagiere
Anzahl beschaffter Helikopter 84 Immatrikulation V-201 bis V-284
Technische Daten  
Bauart Zentralgerüst Stahlrohrkonstruktion, Kabinenaufbau und Leitwerkträger Leichtmetall
Abmessungen Länge: 12.9 m (Rotorblatt nach vorn), Breite: 2.59 m (Rotor gefaltet), Höhe: 2.97 m
Hauptrotor Anzahl Blätter: 3; Durchmesser 11,02 m; Bezugsfläche 95,35 m2
Gewichte Rüstgewicht: 1200 kg, Zuladung: 900 kg, Max. Abfluggewicht: 2100 kg
Triebwerk Modell: Artouste IM B
Entwicklungsfirma: Ets. Turbomeca SA, Bordes (BP) F
Hersteller: Ets. Turbomeca SA, Bordes (BP), F
Typ: Turbo-Triebwerk
Lader: 2stufig, 1. Stufe axial, 11 Schaufeln; 2. Stufe radial, 16 Schaufeln
Ladediffusor: 2stufig, 1. Stufe 15 Schaufeln, 2. Stufe 60 Schaufeln
Turbine: axial, 3stufig, 1. Stufe 29 Schaufeln, 2. Stufe 25 Schaufeln, 3. Stufe 33 Schaufeln
Verdichtungsverhältnis 5,2:1; Aufladung: 4,7 Atü;
Luftdurchsatz: 4,5 kg/s; Volldruckhöhe: 4200 m ü.M.;
Nennleistung an der Welle 550 PS bei 33500 U/min;
Hauptrotor 400 U/min
Ausrüstung Skis, Sanitätsbahren, Lastenschloss, Rettungswinde
Flugleistungen  
Ve max. horizontal 210 km/h
max. Steigleistung 4.3 m/s
max. Einsatzhöhe 3300m. ü. M.
Flugdauer 2 Std. 30 Min.
Reichweite 480 km